Der Hamburger SV ist noch nie aus der Bundesliga abgestiegen. Allerdings arbeitet der Verein seit fast zwei Jahren mit besten Kräften daran, dies zu ändern. Auch Investitionen von mehr als 25 Millionen Euro in den Kader konnten daran nichts ändern. Zuletzt gab es ein peinliches 0:3 gegen die TSG Hoffenheim. Heiko Westermann, der einmal mehr eine miserable Saison spielt, glaubt trotzdem an eine große Zukunft seines Teams – und dies schon bald. Es müsse einfach gelingen, „die Stimmung in der Stadt zu drehen“, so der Defensivspieler im „kicker“.
„HSV wird nicht zu halten sein“
Er sei der „festen Überzeugung“, so Westermann weiter, dass „der HSV nicht zu halten sein wird, wenn er endlich einmal ins Rollen kommt.“ Diese Aussage wirft die Frage auf, weshalb die Hamburger denn nicht ins Rollen kommen. Auch hierauf kennt der 31-Jährige die Antwort: Die Erwartungshaltung sei zu groß. Dies mache es insbesondere für junge Spieler schwierig. „Rein von der fußballerischen Qualität müsste es auch jetzt schon für einen einstelligen Tabellenplatz reichen.“ Die Akteure in Diensten des HSV hätten diesbezüglich versagt. Den Spielern sei es nicht gelungen, „ein Konstrukt zu bilden“, schildert Westermann. Und weiter: Er sehe „schon uns Spieler in der Verantwortung. Das ist unser Hauptproblem.“
Westermann widerspricht sich
Tatsächlich schafft es Westermann an dieser Stelle, sich selbst heftig zu widersprechen. Weiter oben im identischen Gespräch sind es nämlich nicht die Spieler, welche die Schwierigkeiten bereiten, sondern „das Umfeld“, dass „viele der sportlichen Probleme verursacht“. Jenes erinnere sich daran, dass „der HSV ein großer Verein ist“. Die „Erwartungen sind deshalb größer als die Gegenwart.“ Der letzte Satz ist die wohl einzige Aussage, der selbst HSV-Fans uneingeschränkt zustimmen können.
Westermann selbst wäre gut beraten, öfter zu schweigen. Kürzlich keilte er heftig gegen seine Kritiker aus. Jene „und die Idioten, die meinen, den Fußball erfunden zu haben“, könnten ihn „mal am Arsch lecken“, so der frühere Schalker. Auf dem Platz kann sich Westermann derzeit nicht so prägnant äußern: Gegen die TSG Hoffenheim gab es wieder einmal im Durchschnitt nur die Note 4 für ihn.