Hermann Gerland gehört beim FC Bayern München eigentlich zum Inventar. Seit 1991 arbeitete Kult-Coach immer wieder in unterschiedlichen Funktionen beim Rekordmeister. Zuletzt war der 64-Jährige Assistent der Cheftrainer Jupp Heynckes, Pep Guardiola und Carlo Ancelotti (und dann wieder von Heynckes). Seit 2017 ist er außerdem Chef des Nachwuchsleistungszentrums, das derzeit komplett neu aufgebaut wird. Doch die Zeiten des „Tigers“ in München könnten bald enden, wie „Sport1“ berichtet.
Kovac verzichtet auf Gerland
Bereits klar ist, dass Gerland keine Zukunft mehr als Co-Trainer hat. Niko Kovac verzichtet auf den 64-Jährigen. Er hat seinen Bruder Robert von Eintracht Frankfurt mit an die Säbener Straße gebracht. Jener ist Kovacs erster Ansprechpartner. Zusätzlich vertraut der neue Boss auch auf Heynckes-Assistent Peter Hermann, der sich dazu hat überreden lassen, weiterzumachen. Er soll den Übergang zu Kovac möglichst einfach und reibungslos für die Mannschaft gestalten. Für Gerland ist dabei kein Platz mehr.
Gerland zu unflexibel für ein modernes Nachwuchsleistungszentrum?
Laut Quelle gibt es zudem auch „vereinzelte Stimmen“, die zweifeln, ob Gerland wirklich der passende Mann ist, um ein modernes Nachwuchsleistungszentrum zu führen. Sie vermuten, dass der „Tiger“ zu unflexibel und eingefahren in seinen Methoden ist. Ohne ihn namentlich zu nennen, dringt bei „Sport1“ deutlich zwischen den Zeilen hervor, dass es wohl insbesondere Sportdirekter Hasan Salihamidzic ist, der sich einen Wechsel in der Führung des Nachwuchszentrums vorstellen könnte. Als möglicher Ersatz Gerlands gilt dabei Holger Seitz, der seit dem 1. Juli Cheftrainer der zweiten Mannschaft der Münchner ist. Aus diesem Grund möchte Seitz auch frühestens 2019 eine zusätzliche Position übernehmen. Ein sofortiger Wechsel wäre also nicht möglich.
Gerland hatte eigentlich große Erfolge als Nachwuchstrainer der Bayern. Aus seiner Schule gingen Spieler wie Philipp Lahm, Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger hervor. Doch in den letzten Jahren schaffte kein Nachwuchsspieler mehr den Durchbruch. Genau dies soll sich schnellstmöglich ändern – und offenbar im Zweifel auch ohne Gerland.